safari-logo

Safari - Safari

Reiseberichte aus Afrika

folgen Sie uns auf Instagram
folgen Sie uns auf Facebook

Kenia     Tansania     Sambia    Botswana   Uganda/Ruanda   Lamu        Costa Rica   Madagaskar     Safari-Inside      Impressum      Datenschutz          Home      Zurück  

4. November  2019: Von Lamai nach Sasakwa,  privates Schutzgebiet am Grumeti- Sabora Plains

Unter Leoparden lebt es sich gefährlich..

Was ich zuerst höre heute morgen im Dunkeln, ist ein Löwe, der brüllt. Solche Momente. Lamai ist sehr speziell.
Dann ist es der Chor der Vögel.  Aber nicht alle zugleich. Nein, sie singen einer nach dem anderen, jeder weiß wann er dran ist. Die Halbmondtauben, der Weiß-Braune-Kuckuck, und die grauen Mausvögel, die sich in der Kälte der Nacht immer aneinander kuscheln. Die kleinen, unermüdlichen Sänger wie der Rötel,  der Gelbbauchbülbül,  der Ohrfleck-Bartvogel. 
Frühstück gibt es um 7 Uhr,  dann Fahrt zum Flugfeld. Wir sehen Elefanten, Eland-Antilopen, Büffel und ein Giraffenkind. Der Flug von 30 Minuten  tief über der Serengeti bringt uns ans nächste Ziel. Wir sind am Grumeti im privaten Schutzgebiet Sasakwa.  Die Safari-Camps hier sind alle von Singita und recht hoch im Preis, wir sind gespannt was uns erwartet. Zunächst ist es ein Mann namens  Jimy, der uns abholt. Am  Airstrip hat es eine sehr gepflegte  Toilettenanlage, die ich sogleich aufsuche.
Jimy erzählt es es gäbe  in dem Gebiet 10 Löwenrudel. Es gilt die Regel, daß nicht mehr als 3 Fahrzeuge eine Katze oder  Katzengruppe beobachten dürfen. Auf dem Weg zum Sabora-camp  sehen wir schon ein Rudel Löwen , die  tun was sie meist tun, sie schlafen.  Eine schöne Gruppe,  Muttertiere mit Jungen in allen Größen, zusamen über 15 Köpfe, die uns aus dem grünen Gras beobachten.  Eine Elefantengruppe,  Zebras, Vögel, Giraffen. Einigsabora-singita-kl_0043e der Elefanten haben verkrüppelte Rüssel durch Drahtschlingen. Das ist ziemlich schlimm, der Rüssel ist das wichtigste Werkzeug der Elefanten, noch mehr als bei uns die Hände.  Sie greifen, zupfen, trinken, streicheln, riechen und verteidigen sich  mit dem Rüssel. Sie meistern  trotz der Behinderung  die Futtersuche recht gut, manche bücken sich dabei. Jimy meint sie würden schon alles tun um die Wilderei einzudämmen, das wären noch alte Verletzungen aus der Zeit bevor das Schutzgebiet etabliert wurde. Vögel sehen wir auch, so wie  ein Paar von Gauklern , Therathopius ecaudatus , das heißt so ungefähr: Wildes Tier ohne Schwanz. Wie treffend. Manchmal sind die wissenschaftlichen Namen einfach Klasse.  Wir finden noch einen jungen  Savannenadler, Tawny Eagle, oder für die Ornithologen  Aquila Rapax.  Eine  Leoparden-Schildkröte sitzt am Wegesrand.
Das Sabora Plains Camp ist im Stil von 1920 gehalten, mit viel Dekoration, was mein Gatte  sofort als überladen  bezeichnet. Die  beiden Oldtimer vor dem Messtent finden ssabora-singita_0005ein Gefallen. Meines auch. Unser Unterschlupf für heute ist recht großzügig ausgestattet, ein extrem bequemes Doppelbett mit vielen Kissen, Tische mit Sofa und Hausbar. Badewanne und 2 Waschbecken, der luxussuchende Gast ist hier erfreut. Eine Klimanlage im Zelt war mir jedoch neu und total überflüssig,  ist es in der Serengeti doch nachts eher kühl. Die AC wurde sofort abgeschaltet, wobei man uns versicherte, das der Strom dafür nur aus der Solaranlage (sic) käme. 
Die Managerin heißt Grace;  ihr Name ist Programm. Eine schwarze Grazie. Sie bewegt sich wie eine Gazelle. Grace bringt uns zum Messtent zum Mittagessen. Es ist exquisit. Gemüsesuppe französisch,  hausgemachte Pasta und ein Sorbet, alles perfekt.
Danach zum Ruhen auf der Wiese steht ein Tagesbett unter der Akazie. Der beste aller Ehemänner ruht sich aus.
Grace zeigt uns später das SPA, den Pool,  das Gym und den Tennisplatz . Wobei ich mich auch frage, wer das wirklich nutzt auf Safari. Ich frage nach den Pferden, die auf der Homepage für Reitausflüge in den Busch angepriesen werden.  Diese Pferdchen sind leider nicht mehr da. Ich bin wirklich enttäuscht. Ein Ausritt in den Busch wäre für mich das Sahnehäubchen. Hans- Peter meint es wäre vielleicht besser so...
Nach der Tea time um 16 Uhr  mit sehr edlem Gebäck starten wir zum Gamedrive mit Jimy.  Er ist ein guter Guide und  er fährt uns  zu einem Baum, auf dem eine Leopardin sitzt,  die einen Pavian erbeutet hat. Doch im hohen, grünen Gras sind noch 2 weitere der Katzen , es ist eine Leoparden-Mutter mit ihren beiden schon fast ausgewachsenen Leoparden Kindern.  3 Leoparden auf einem Platz sieht man selten. Sie haben den Primaten wohl zusammen erbeutet, es war ein großer Pavian-Mann. Die sehr menschenähnlichen Hände und Füße hängen am Baum herunter, was das Schauspiel etwas makaber gestaltet.  Außer uns ist noch das Filmteam der BBC vor Ort mit einem Profi- Ausleger auf der Motor-Haube, die Film- Kamera bewegt sich wie von Zauberhand in alle Richtungen.  Nur falls sich jemand fragt,  wie die immer diese tollen Aufnahmen machen. Im  Auto sitzen zwei deutsche Filmemacher am Laptop.
Diese  drei  Leoparden wechseln sich unter lautem Gefauche ab bei ihrem Affen-Schmaus in der Akazie. Katzen unter sich.. sabora-singita-kl_0015Auf dem Heimweg haben wir einen Platten, den Jimy unter vollem Körpereinsatz behebt. Jimy ist jung aber  sehr hoch gewichtig. Ich komme mit ihm ins Gespräch und dann höre ich wieder so eine typische,  afrikanische Geschichte. Er hat seine Eltern früh verloren mit 10 Jahren.  Seine Mutter war eine Amerikanerin, sein Vater ein Mann vom Stamme der Chagga.  Er zeigt mir alte Bilder seiner Eltern in schwarz -weiß,  sie waren ein schönes Paar. Jimy war ein schlankes Kind.  Jimy, mit Tränen in den Augen beim Erzählen. Seinen Kummer hat er dann mit Essen kompensiert.
Zurück im Camp kommt Grace und  erkundigt sich nach dem Gamedrive.  Schön war der Gamedrive und wir sind wenig gefahren.  Stehen und staunen und sehen ist besser.
Ich rede etwas mit Grace, sie ist eine alleinerziehende Mutter, ihr kleines Kind ist bei den Eltern. Das ist  recht häufig anzutreffen, Männer machen sich gerne mal aus dem Staub wenn es Nachwuchs gibt, aber nicht nur in Afrika.
Wir  beide zurück im Zelt und unter die Dusche,  weiche dicke Handtücher verwöhnen uns.   Zum Abendessen wieder stilechte Kristallgläser und schönes  Porzellan. Das Essen  leider  eine Enttäuschung,  der Koch hat wohl gewechselt.  Zähes Steak- Fleisch,  der Salat sehr langweilig und fad. Der Wein ist dazu ist sehr gut, das tröstet wieder.
Ingesamt ein schöner, abwechslungsreicher Tag mit 3 Leoparden und Affen.

5. November  2019 - weiter zur Faru Faru Lodgesingita-faru-k_0032, ein Drama bei der Geburt
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, um 6 Uhr sind wir unterwegs . Doch zu spät - ganz früh in der Dämmerung haben die Löwen eine Elandmutter bei der Geburt überrascht und getötet. Gut, ich glaube das wollte ich dann nicht wirklich mit ansehen.  Zuerst wurde die Mutter gefressen, dann teilten sich die 2 Löwenmänner  das zarte Antilopenkind.  Der Rest des Rudels kam dann dazu, auch die Katzenwelpen. Das haben wir live erlebt. Und alles ohne andere Fahrzeuge außer dem Kameraauto.  Das gibt es nur im privaten Schutzgebiet. Später am Wasserloch sitzt eine hoch trächtige Löwin und stillt ihren Durst nach dem Mahl. Der Kreislauf des Lebens.
Eine mächtige Büffelherde, die Leiber schwer behäbig, die Blicke  immer voller  Misstrauen, die Jungen dagegen unbeschwert  im Schutz der Herde.  Zu der kleinen Regenzeit  gibt es viele Jungtiere, einen Topi-Herde, auch hier Babies. Auch hier Elefantenherde , leider wieder einige Tiere mit abgeschnittenem Rüssel. Mir ist es ein Rätsel, wie sie überleben ohne dieses so wichtige Instrument. Nahrungsaufnahme geht oft nur im Knien. Das können sie nur mit Hilfe der Herde, die sie schützt. sabora-singita-kl_0035
Dann Ankunft in der Lodge, die ist sehr modern und stylisch, im Zimmer findet sich helles Holz im Ikeastil. Ich fühle mich wie im Möbelhaus. Schiebefenster und Klimaanlage.
Leider ist die Küche nebenan und der Dunstabzug  sehr leistungsstark. Aussensitzplätze sind 2 chice und unbequeme Stühle. Keine Kissen. Schade für den Blick. Die Managerin ist sehr jung und redet sehr schnell. Den Safe soll man benutzen, was ich bei einer Nacht im Camp nie mache. Ich habe ein Geheimfach.  Wir reisen ja morgen ab Richtung Shumata.  Es gibt sehr gutes Mittagessen, die anderen Gäste begutachte ich so nebenbei. Mir fallen  auf: Zwei junge, weiße  Männer mit sehr dicken Golduhren und sehr jungen und spärlich bekleideten Freundinnen.  Sprache irgendwas osteuropäisches.  Oligarchen-Söhne aus der Ukraine  ? Ich frage mich, wer kann sich sonst in dem Alter die doch sehr hohen Preise hier schon leisten?   Wir überlassen die Oligarchensöhne und ihre jungen Gespielinnen ihrem schweren Schicksal und gehen auf Gamedrive,  gucken nochmal nach den Löwen am Riss.  Mittlerweile sind auch die Geier in Warteposition. Das  BBC Team  ist auch wieder vor Ort und bewegt seine Kameras von Zauberhand in alle Richtungen .
Wir genießen den Sonnenuntergang und die laue Luft. Es riecht nach Wildnis, Blut, Erde und Staub. Das scharfe Aroma des wilden Salbei,  wenn man den Busch mit dem Auto streift. Manchmal riecht es auch scharf nach Tier, das mag eine große Katze gewesen sein, die ihr Revier markiert hat. Dik - Diks springen auf wenn wir uns nähern, die sind immer zu zweit. Vögel gibt es auch:  Turteltauben, Adler, Weber und die schönen Gaukler. Biest ohne Schwanz. 
Das Abendessen ist sehr gut, es gibt Swahilidiner.  Nach dem Abendessen wundere ich mich das kein Turndown gemacht wurde. Komisch ist das schon, hatten die Angestellten keine Zeit heute?

6. November 2019: Vom Grumeti nach Shumata am Kilimandscharo
Nach der Nacht im Ikea Schlafzimmer bin ich früh wach, die Lüftung der Küche weckt mich als sie asingita-faru-k_0059nspringt. Das Frühstück ist ausgezeichnet, tolle Auswahl, Obst, Säfte, Overnight Oats, Eier Benedict gibt es auch. Unser Guide Jimy wartet, ich gucke  für sein Trinkgeld nach dem Bargeld im Geheimfach. Zum ersten Mal seid ich nach Afrika reise  (seid 1995) muss ich feststellen, das etwas fehlt. Genau vier 50 Dollarscheine sind nicht da. Die 4 Scheine sind definitiv weg. Nur die, sonst nichts.  Das ist schlau.. und erklärt das nicht gemachte Zimmer. Das ist sicher ein System.  Ich denke die meisten der Gäste haben  nicht genau im Kopf, was sie an Bargeld haben. Und es wirft kein gutes Licht, die Kluft zwischen Management und Personal scheint recht tief zu sein.
Jimy bringt uns zum Flugfeld, unterwegs bekommen wir noch einen Geparden zu sehen und zu hören, er ruft ziemlich verzweifelt nach seinem Gefährten. Alleine zu jagen ist ziemlich anstrenged für Geparden
Wir fliegen nach Aruscha. Das ist übrigens die deutsche Schreibweise, die Stadt wurde nach einem Masai Stamm benannt. Nach einer Stunde sind wir da, das Hatari Auto holt uns ab und über die neue gute Strasse ist man in knapp 2  Stunden an der Abzweigung, dann noch 30 Minuten Piste und man ist in Shumata. Jetzt ist der Berg schon ziemlich nah. Wir sind im Masailand. Es ist windig hier. Die Managerin Mama Twiga ist  deutschsprachig und sehr nett, auch der Guide und alle  Angestellten strahlen um die Wette.  Es gibt sehr gutes Essen mit afrikanischen Einschlag, Slow Food. Eine Veggshumata_0005ie Bolognese überzeugt mich, da sind Linsen drin. Die Zelte sind unverändert im Stil, Wasser ist rar hier, aber das ist kein Problem, ich kann mit einem Eimer duschen, Hauptsache das Wasser ist warm. Der Blick von Shumata ist unbeschreiblich und definitiv ist Shumata  einer der Orte,  wo ich immer wieder hin möchte. Leider nur gerade sehr windig und meine  “Weiss der Teufel” Corona-Wuhan-Grippe  quält mich noch, ich  friere und schwitze abwechselnd. Zum Glück ist der Geschmack wieder da. Heute Abend ist ein Sundowner auf einem kleinen Berggipfel hinterm Shumata Camp geplant. Ich brauche recht lange und bekomme kaum Luft, aber ich lasse mir das nicht nehmen.  Es ist eine wunderbare Stimmung, der Blick auf den Kilimandscharo mit der untergehenden Sonne zusammen mit dem besten aller Ehemänner.  Abwärts geht es einfach und es wird schnell kühl. Wir genießen die Ruhe  und das Abendessen und kuscheln uns später in die Decken und Wärmflaschen im Zelt.

Der Kilimandscharo-Nationalpark hat eine Größe von 1.688 Quadratkilometern und ist seit 1987 UNESCO Weltnaturerbe. Die höchste Erhebung des Kilimanjaro ist der Mount Kibo mit 5.895 Metern Höhe. In Höhenlagen bis 4.000 Meter wächst Bergwald mit mehr als 140 Baumarten, darüber herrscht Gras- und Strauchland vor. Ab 4.000 Metern ist es Ödland mit wenigen widerstandsfähigen Moosen und Flechten. Im Nationalpark gibt es mehr als 2.500 Pflanzenarten und 140 Säugetierarten. An den Hängen des Kilimanjaro lebt das Volk der Chagga; sie betreiben Landwirtschaft in Lagen bis zu 1.400 Meter,  oberhalb dieser Grenze beginnt der Nationalpark. Die Landwirtschaft wird begünstigt durch hohe Niederschläge an den tiefer liegenden Hängen des Bergmassivs.
 

Hier geht es zum 1. Teil

hier geht es  weiter mit Teil 3
 

singita-faru-k_0068

Elefanten am Grumeti Sasakwa Reserve