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Safari - Safari

Reiseberichte aus Afrika

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Reisebericht Safari-Reise nach Kenia und Ruanda mit Gorilla-Trekking  im Januar 2015  mit Stammkunden von African Queen Safaris

Tag 1 - 16.01.2015: Anreise nach Nairobi
Zu dritt fliegen wir morgens mit KLM über Amsterdam nach Nairobi und kommen um 20:25 Uhr Ortszeit an. Die Fluggesellschaft bietet Zubringerflüge von vielen deutschen Flughäfen und Sitze mit mehr Beinfreiheit, so dass die Reise angenehm verläuft. Der Langstreckenflug dauert nur rund 8 Stunden. Ausschlaggebend war aber auch, dass Kigali direkt angeflogen wird, und man so per Rundflugbuchung Kenia und Ruanda perfekt kombinieren kann. Der Ankunftsbereich des Flughafens in Nairobi ist derzeit provisorisch in einem ehemaligen Parkhaus untergebracht, die überfüllten Bänder schaffen es heute nicht, alle Gepäckstücke der ankommenden Maschinen zeitnah an die Passagiere auszuliefern. So müssen wir und auch der Fahrer von Cheli und Peacock, der draußen mit einem Namensschild auf uns wartet, uns fast anderthalb Stunden gedulden. Meistens geht es aber schneller, versichert er. Jedenfalls sind alle unsere Reisetaschen angekommen und wir fahren etwa 40 Minuten ohne großes Verkehrsaufkommen zum Karen Blixen Coffee Garden, wo wir große und gut ausgestattete Gartencottages mit Badewanne und Dusche für unsere erste Nacht beziehen. Es ist schon 23 Uhr, so dass wir uns mit einem leckeren Bar-Snack und einem Tusker-Bier bei Live-Musik begnügen, die Nacht ist angenehm warm in Nairobi. Vor dem Schlafengehen drehen wir noch im Shop an der Rezeption eine Runde, es gibt hier eine gute Auswahl an Kunsthandwerk zu vernünftigen Preisen.

Tag 2 – 17.01.2015: Kurzbesuch bei Karen Blixen Museum  und Fahrt ins Rift Valley zum Lake Elmenteita
Nach dem Frühstück, das in einem offenen Gartenpavillon am Pool serviert wird, sind wir bereit für die Fahrt zur Sleeping Warrior Lodge im Rift Valley rund zweieinhalb Autostunden nördlich von Nairobi. Unser Fahrer-Guide Bonifice holt uns ab und ist erstaunt, dass wir erst noch einen Blick in das etwa 500 m entfernte Karen Blixen Museum werfen wollen, fügt sich aber in sein Schicksal. Das aus dem Film Jenseits von Afrika  bekannte Haupthaus der ehemaligen Kaffeefarm liegt in einem wunderschönen Park, die Sonne scheint, und um 9 Uhr sind noch keine Busse angekommen. Wir machen ein paar Fotos und als wir hören, dass das etwas düster wirkende Innenleben nur für stolze 16 $ pro Person zu besichtigen ist, verzichten wir darauf zu Bonifices Erleichterung. Der gut ausgebaute Highway Richtung Naivasha ist wegen des Baus der neuen Umgehungsstraße nicht ganz so einfach zu erreichen, unser Fahrer versucht es mit einer abenteuerlichen Abkürzung durch Wohngebiete. Das ist sehr authentisch, Eselskarren queren die Straße und Mopedtaxis warten auf Fahrgäste, aber er verfranst sich in der Umleitung. Da wir genügend Zeit haben, finden wir den Ausflug lustig, und freuen uns später über die ersten Zebras entlang des Highways. Es geht gut voran, aber dann werden wir von einer der zahlreichen bewaffneten Polizeikontrollen angehalten. Bonifice muss aussteigen und wir warten ein Weilchen, bis er schließlich mit einem Polizisten zurückkommt. Wie wir erfahren, ist er wohl zu schnell gewesen, und wir sollen den Polizisten bis zur nächsten Polizeiwache mitnehmen, damit er dort ein Bußgeld zahlen kann. Der quetscht sich mit auf die Rückbank des Jeeps, wo Bea Blut und Wasser schwitzt, weil der Gurt auf einmal nicht mehr funktioniert – das interessiert ihn aber gar nicht, und wir Mädels versuchen mit freundlichem Lächeln gutes Wetter zu machen. Wir müssen mit etwas mulmigem Gefühl hinter der Polizeistation auf einer Art Schrottplatz warten, und legen eine Zigarettenpause ein. Bonifice kommt mit Trauergesicht wieder und erklärt uns, dass er mit einem Bekannten auf dem Msleeping-warrior-lodge Keniaotorrad zur Bank fahren muss, da er das verlangte hohe Bußgeld nicht bezahlen kann und unser Auto so lange hierbleiben muss – oh je, der Arme, dabei fährt er gut und sicher Auto. Endlich geht es – nun betont langsam – weiter, und wir erreichen die Lodge nach etwa 4 Stunden und den letzten 10 km auf einer steinigen Staubpiste. Sie liegt auf einem Hügel auf dem Gelände der Rinderfarm von Lord Delamere im Soysambu-Schutzgebiet nahe dem Lake Elementaita, und man hat eine tolle Aussicht auf den erloschenen Vulkan Sleeping Warrior. Von unseren Steincottages sind wir spontan begeistert, sie sind sehr schön und gemütlich und haben an der Terrasse Futterspender für Vögel. Die französische Inhaberin Jaqueline empfängt uns herzlich und Ken serviert uns ein viergängiges Mittagessen im Haupthaus, anschließend trinken wir noch einen Kaffee auf der Terrasse. Bea hat schon den Swimming-Pool für die Siesta angepeilt unsleeping-warrior-lodge-safarid ihre Badesachen gleich mitgebracht, weil ihr Cottage wie die meisten etwas weiter den Hügel hinunter liegt und sie sich wohlweislich mit dem Auto hat hochfahren lassen. Es ist trocken und heiß hier im Januar und Februar und wir sind noch nicht im Hochland akklimatisiert. Daher beschließen wir auch, die inkludierte Wanderung auf den Sleeping Warrior in eine Nachtpirschfahrt mit dem Auto umzutauschen. Diese findet um 21.30 Uhr nach dem Abendessen statt, weil Ken uns empfohlen hat, möglichst spät loszufahren, um die Chance auf eine Sichtung der nachtaktiven Tiere zu erhöhen. Das bieten wirklich nur wenige Lodges an! Ich bin ganz aufgeregt, weil hier regelmäßig Aardvarks (große ameisenbärähnliche Erdferkel) gesichtet werden, so oft habe ich schon versucht, eines zu sehen, das wäre die Krönung. Am frühen Abend fährt er mit uns zuerst aber noch zum Sundowner mit leckeren Snacks an einen Aussichtspunkt, ein Pärchen aus dem nahegelegenen Sleeping Warrior Camp begleitet uns. Auf dem Pavian-Hügel versammeln sich die Affensippen für eine sichere Nachtruhe, wir blicken auf weite Ebenen im orangen Licht, den See und den Vulkan. Endlich wieder in Afrika! Unter grandiosem Sternenhimmel erleben wir später im Scheinwerferlicht putzige Springhasen, die wie Mini-Kängurus aussehen, und sehen einen Löffelhund, nur das sagenumwobene Erdferkel war leider wieder nicht dabei …

Tag 3 – 18.01.2015: Lake Elemeiteita, Sleeping Warrior Lodge: Vögel am Pool, Flamingos am See
Wir schlafen aus und genießen ein leckeres Frühstück mit einem Korb voller Pfannkuchen undsleeping-warrior-lodge-safari spanischem Omelett. Auch eine Politikerin aus Nairobi ist über das Wochenende zu Gast in der wirklich sehr schönen Lodge. Wir verbringen einen entspannten Vormittag am reizvollen Pool, der bequeme Liegen und Sonnenschirme hat. An den zahlreichen Vogeltränken tummeln sich bunte Vögel, und in der Ebene sehen wir Zebras vorbeiziehen. Ich entdecke, dass der Name Cordon Bleu für unser Cottage vom gleichnamigen hübschen Vogel stammt, in diesem Fall einer mit roten Bäckchen.
Nachmittags sind wir gespannt auf den Gamedrive, wir wollen an den Lake Elementaita. Wir sehen wie erhofft kleine und große Flamingos, die es am benachbarten Lake Naivasha schon seit Jahren nicht mehr gibt, außerdem eine Gruppe von 7 der bedrohten Rothschild-Giraffen. Wir finden einen an Altersschwäche kurz zuvor verstorbenen Büffel, er ist noch nicht angenagt. Die Landschaft ist geprägt von Kakteen und riesigen Euphorbien, aber auch Hainen von Fieberakazien. Büffel, Eland-Antilopen, Impalas, viele Zebras beim Staubbad, Schakale, Paviane und Defazza-Wasserböcke sind hier heimisch, und wir entdecken ein Pärchen der seltenen Bergriedböcke mit fast grauem Fell. Bei der Rückkehr wartet eine Thermosflasche mit heißem Wasser auf dem Zimmer, und wir machen uns einen Kaffee. Später erwartet Jaqueline uns am Lagerfeuer und unterhält uns als gute Gastgeberin mit interessanten Geschichten aus ihrer langen Zeit in Afrika. Auch in Burundi und Ruanda hat Sie während ihrer Arbeit für die Nationalbank schon gelebt. Das Abendessen ist wieder ein Genuss, wir trinken einen guten Chardonnay dazu und finden den Auftakt unserer Reise gelungen.

Tag 4 – 19.01.2015: Der Master of Desaster und pralles Tierleben in der Mara: Saruni Mara Lodge
Der Abschied vom Rift Valley naht, ich stehe etwas früher auf, um die Morgenstimmung zu genießen. Ein großer Raubvogel schläft auf der Spitze eines Baumes, auch mit dem Fernglas kann ich ihn nicht identifizieren. Wir winken Bea von Berg-Cottage zu Tal-Cottage zu, als wir zum Frühstück gehen, wir haben dankenswerter Weise nur einen kurzen Fußweg zum Haupthaus. Bonifice hat sich vom Bußgeld-Schrecken ein wenig erholt und ist erleichtert, dass er nicht noch wie angedroht vor Gericht muss. Vor der kenianischen Polizei herrscht großer Respekt, man versucht besser, Ärger zu vermeiden. Er fährt uns nun zum Loldia Airstrip am Lake Naivasha, von wo aus wir direkt in die Masai Mara fliegen können, anstatt nach Nairobi zurückzukehren. Wir halten kurz am Sleeping Warrior Camp, um die vielen putzigen Klippschliefer zu beobachten, und kommen dann an einem Bau von Löffelhunden vorbei, wo sich eine Familie mit vier Jungen im Morgenlicht tummelt. Eine schöne Überraschung zum Abschluss! Die staubige Holperpiste verlangt uns noch etwas Geduld ab, es dauert übsaruni-mara-lodgeer eine Stunde bis zum Airstrip. Wir haben noch Zeit und warten auf das Safarilink-Flugzeug. Als es landet stellen der Pilot und wir fest, dass das Tor zur eingezäumten Piste verschlossen ist, wir kommen nicht rein und lachen uns kaputt,  weit und breit nur Landschaft. Es wird telefoniert, und nach etwa 10 Minuten kommt atemlos ein alter Mann auf dem Fahrrad über die lange Piste angefahren, anscheinend der Torwächter, der wohl nicht wusste, dass heute ein Flugzeug hier landet. Wir sind in Afrika, und irgendwie klappt es doch immer. Wir nennen den armen Kerl heimlich Master of Desaster, das wird unser neuer Insider-Witz.
Am Mara Ngerende-Airstrip holt uns nach rund einstündigem Flug unser Masai-Guide John vom Saruni Mara Camp ab. Er weiß Bescheid, dass wir noch andere Camps in der Masai Mara besuchen wollen, und ich zeige sie ihm auf einem Ausdruck der nagelneuen Internet-Karte von African Queen Safaris. Die findet er klasse, und beschreibt mir gleich, welche Camps wo im Mara North Schutzgebiet und darum herum fahren. Er will uns in den zwei Tagen bei Saruni deshalb die Bereiche zeigen, wo wir danach vermutlich nicht hinkommen, jetzt bin ich aber beeindruckt von so viel Mitdenken! John ist überhaupt klasse, er hat gleich mal ein Picknick-Lunch dabei, und so fahren wir bei kühleren und ein bisschen diesigen vielleicht 23 Grad durch die endlosen tierreichen Grasebenen der Mara. Es hat nur vereinzelt einmal geregnet, wodurch das Gras gerade anfängt grün zu sprießen, und die Geburtssaison der Tierkinder hat begonnen! Wir halten kurz am Mara-Fluss und sehen seltene schwarze Sykes-Affen davonhuschen. Dann können wir uns kaum sattsehen an herumrennenden Zebra-Fohlen und den herrlich bunten Topis in Blue Jeans mit Kälbern. Auch Masai Giraffen, Herden von Weißbart-Gnus, Impalas, Grants und Thommies begleiten unseren Weg, wir sehen Warzenschweine mit Babys, Schakale und Meerkatzen. John entdeckt einen stattlichen Kampfadler auf einem Baum und fährt näher, ich bitte ihn anzuhalten, bevor er wegfliegt, aber er fährt um den Baum herum und macht dann erst den Motor aus. Ich sage ihm, dass er Recht hatte, und wir ihn nun besser fotografieren können, worauf er selbstbewusst entgegnet, er mache den Job schon seit ein paar Jahren. Wo er Recht hat, hat er Recht, der Mann hat es drauf und weiß sehr genau was er tut. Wir lassen ihn also entscheiden, und er zeigt uns gleich darauf einen vierjährigen Löwenmann, der – von seinem Rudel vertrieben - unter einem Baum lagert. Wir treffen auf einen Löwen und zwei Löwinnen, die zu einem Rudel von 12 gehören, und nicht weit davon entfernt eine ältere Löwin, die mit 5 Jungmännern und einer Junglöwin zugewandert ist, da drohen Revierkämpfe. Das Grüppchen sieht hungrig aus und sitzt – wie Wolfgang treffend bemerkt, unter der einzigen mickrigen Akazie ohne Krone. Da fehlt ein bisschen der Sonnenschutz, und so kommt einer der Jungs auf unser offenes Auto zu und kriecht darunter. Er ist auf Beas Seite, die sich leicht panisch an mir festkrallen will. John saruni-mara-lodgegrinst und hat kein Problem damit, dass ich über Bea hinüberrobbe, um ihn zu fotografieren. Dabei knackt das Bodenblech, worauf der junge Löwe sich erschreckt und mit dem Kopf gegen den Autoboden knallt. Wir müssen uns alle das Lachen verkneifen, als er reichlich verdattert wieder hervorkriecht und sich peinlich berührt wieder zu seinem Rudel gesellt. In der Nähe stehen Zebras, aber die unerfahrenen Löwen stellen sich nicht sonderlich geschickt bei der Jagd an. John erzählt, dass die Löwenpopulation im Mara North zahlreich und gesund ist, was aber leider die Geparden gefährdet, die von ihnen angegriffen werden.  Wohin man schaut, alles ist voller Tiere, und mitten unter Antilopen und Zebras stellt John einen Tisch auf und serviert das Mittags-Büffet. Wir sind total begeistert vom Ambiente und den leckeren Salaten, auch Gemüsequiche und ein Obstsalat zum Nachtisch sind dabei. Besser kann Safari nicht sein, und nach Kaffee und Zigaretten fahren wir noch bis 17 Uhr weiter. Im Saruni Mara Camp, das nicht weit von den ebenfalls sehr empfehlenswerten Bush Houses ganz im hügeligen Norden des Schutzgebietes liegt, bekommen wir das riesige neue Familienzelt mit Kaminzimmer und Essbereich, zwei Schlafzimmern, zwei schicken Bädern und einem Holzdeck mit Liegen und bequemen Stühlen, alles ist sehr stilvoll möbliert. Da gönnen wir uns doch vor dem Duschen gleich mal einen Sherry aus der Karaffe. Der erlebnisreiche Tag endet mit einem tollen italienischen Abendessen und sehr gutem Wein im Haupthaus, John und ein britisches Gästepaar, das zuvor im Saruni Samburu Camp war, leisten uns Gesellschaft am Gemeinschaftstisch. Die beiden haben dort viele Elefanten und auch Leoparden gesehen, es ist ihre erste Safari und die beiden Saruni-Camps ergeben eine gute Kombination.

5. Tag – 20.01.2015: Saruni Mara Lodge: Mein neues Lieblingshaustier und ein Katzentag
Nach Kaffee und Keksen im Zelt fahren wir frühmorgens los, es wird gerade erst saruni-mara-lodgehell und ist noch ganz schön kalt. Zusammen mit dem anderen Auto des Camps, in dem der Guide William mit den zwei Briten sitzt, treffen wir auf drei Löwinnen mit insgesamt 10 Jungen im Alter von 3-6 Monaten, sie haben gerade einen Büffel erlegt und fressen sich satt. Wir bleiben lange da, um sie zu beobachten. In der Gegend sind keine anderen Fahrzeuge unterwegs, und so haben wir auch die nächste Tierkindersichtung für uns: Ein großer schöner Löwenmann mit zwei Frauen und sechs ganz kleinen Babys von etwa 6 Wochen. Wir können unser Glück kaum fassen, die Kleinen sind zu niedlich! Neugierig tapsen sie herum, trinken Milch und wollen mit den Eltern spielen. Die Löwinnen wollen die anstrengende Bande gerne mal bei Papa abgeben, aber der faucht die Mütter ordentlich an und sucht sich ein ruhigeres Plätzchen ein Stück abseits. Das ist ja wie im richtigen Leben! Es hindert die Babys aber nicht daran, ihm hinterherzulaufen und auf ihm herumzuturnen, was er sich dann auch gefallen lässt. Wir treffen noch auf eine große Elefantenherde, sie kommen freundlich ans Auto, dann gibt es Buschfrühstück unterwegs mit extrem guter selbstgemachter Marmelade. In der Nähe grast eine Büffelherde mit neugeborenen Kälbern, zwei männliche Büffel kämpfen heftig mit verhakten Hörnern. Nach dem Mittagessen erkunden wir endlich das Camp und sind perplex über eine Eland-Antilope, die sich auf der Terrasse des Shops niedergelassen hat. Wie wir erfahren, ist es der zahme Nagiyaki, der schon als verwaistes Baby hier aufgezogen wurde und sich Auswilderungsversuchen durch Rückkehr standhaft verweigert hat. Elands sind die größten Antilopen, normalerweise eher scheu, und erreichen an die 1000 Kilo Gewicht! Ich habe noch Zeit für die kostenlose 30-minütige Entspannungsmassage im kleinen Spa, und liebe den würzigen afrikanischen Kräuterduft, den auch die wunderbaren Pflegeprodukte im Bad haben. Auf unserer Nachmittagsfahrt will John mit uns zur Erinnerung an eine Wanderung mit Buschfrühstück bei unvergleichlicher Sicht auf die Mara an einen Aussichtspunkt auf den Lemek-Hügeln. Hier waren wir 2010 mit den bekannten Guides Jackson Looseyia und Salaash Ole Morompi von den Bush Houses. Leider spielt das Wetter nicht mit, es ist zu diesig und bewölkt, so dass sich der tosaruni-mara-lodgelle Blick diesmal nur erahnen lässt. Aber wir finden zwei Gepardenbrüder, die schon seit zwei Wochen nicht mehr in der Gegend gesehen wurden, ruhend unter einem Baum, und folgen einer Leopardin, die ihr Junges im Wald versteckt hat. Natürlich wollen wir es sehen, und John und William geben beide zackig Gas, um die Leopardin nicht zu verlieren. Es ist super spannend, allerdings können wir trotz strategischen Positionen und Geduld die Leopardin nicht wieder entdecken. Wer weiß, wahrscheinlich hat sie ihr Versteck in dem dichten Gebüsch. Dafür verzichten wir gern auf den Sundowner, nun wird es langsam dunkel und Regen zieht auf, die längere Rückfahrt zum Camp wird trotz auf einer Seite heruntergelassener Planen etwas ungemütlich. Besonders John auf dem Vordersitz wird nass.
Am Kamin und beim Dinner unterhält uns William mit Safari-Erlebnissen aus Tansania und Fotos von einem Erdferkel und einem Gürteltier. Auch unter den Guides sind das absolute Seltenheiten. Beim Schlummertrunk sehe ich plötzlich einen Schattenumriss im Hauseingang stehen: Das zahme Eland kommt unters Dach, weil es wieder regnet, und schaut, ob es bei uns etwas Interessantes gibt. Wäre der Boden drinnen nicht zu rutschig für seine Hufe, würde es wohl bei uns am Kamin kuscheln kommen. Das ist ein tolles Bild, natürlich habe ich meine Kamera nicht dabei! Wer ahnt denn so etwas … ich bettele, dass wir das süße Eland am nächsten Morgen noch mal suchen müssen. Wir hätten übrigens auch in unserem privaten Esszimmer im Familienzelt dinieren können, wenn wir das gewollt hätten.

6. Tag – 21.01.2015: Elephant Pepper Camp, Mara North. Mitten unter wilden Tieren
John hat es geschafft, das Eland zum Frühstück wieder im Hauseingang zu parken, ich bin entzückt und kann es streicheln. Sein Fell ist ganz weich. Wenn es den Kopf dreht, muss man allerdings vor den langen Hörnern in Deckung gehen. Der Abschied von Saruni fällt schwer, alle winken noch mal. Dafür hat sich leider das Regenwetter eingenistet, und wir machen uns mit dem neuen Guide James im Landrover unter kalten grauen Wolken auf den Weg zum Elephant Peppeelephant-pepper-camp-marar Camp. Ich bin ein bisschen besorgt, weil ich die dicke Fleecejacke doch zu Hause gelassen habe. Wir treffen auf die Cheli und Peacock Pride, die sich zur Babyzeit aufgeteilt hat: Zwei Löwinnen mit 5 Jungen und einem Löwenmann, und ein Stück weiter 3 Löwinnen mit 10 Jungen, und eine weitere Löwin und einen Löwen. Noch nie haben wir so viele glückliche Löwenkinder gesehen, es ist einfach toll! Als wir im Camp ankommen, scheint wieder die Sonne, es ist warm und alles ist gut. Wir werden herzlich vom belgischen Manager Patrick, seiner zypriotischen Frau Sophie und den beiden kleinen Söhnen empfangen und bekommen das riesige Honeymoon-Tent. Es steht ganz am Ende des Camps, das in einem Wäldchen liegt, mit freiem Blick auf die Grasebene, Bea hat das Zelt daneben, das ebenfalls sehr schön und neu im kolonialen Stil eingerichtet ist. Fließendes warmes Wasser und genügend elektrisches Licht, flauschige Handtücher, Ablagemöglichkeiten, alles schön und gut durchdacht. Sehr edel finde ich den Messing-Aschenbecher, der einem Löwen-Pfotenabdruck nachempfunden ist. Wie immer ist es auch hier nicht eingezäunt, und die Tiere sind alle in der Nähe. Ja, Bea, wir hören Löwen-masai maraDich, wenn Du um Hilfe rufst, auch ein Funkgerät ist vorhanden. Außer uns sind nur noch zwei nette ältere Amerikanerinnen und der Fotograf Frederic im Camp, es geht familiär zu. Patrick erklärt grinsend seine beachtliche Auswahl diverser Chilisaucen. Frederic und er kennen sich schon aus dem Süd-Sudan, wo Patrick einst ein Camp einer Hilfsorganisation gemanagt hat. Im Messtent wartet das Mittagsbuffet, nebenan die Sitzecke, Bar und Bibliothek. Später duschen wir und setzen uns zur Siesta vor unser Zelt, natürlich mit Fernglas und Kamera. Ein Schakal und ein Impala sind ganz nah, später ziehen noch Giraffen vorbei. So mag ich Buschfernsehen! Zum Sundowner bietet man uns ein besonderes Highlight mit Nervenkitzel gratis dazu. Zwischen zwei riesigen Büffelherden, die sich grasend auf uns zu bewegen, ist ein Lagerfeuer mit Stühlen und Bar aufgebaut. Patrick zeigt uns, wie wir leckeren Halloumi-Käse auf Spießen im Feuer grillen, wo auch schon ein Topf mit verdächigen Plopp-Geräuschen wartet. Daraus gibt es nachher zur Überraschung noch leckeres frisches Popcorn, wir trinken Gin Tonic und werfen ab und zu sicherheitshalber einen Blick auf die Büffel, die aber aus welchen geheimen Gründen auch immer einen Bogen um unser Lager machen und friedlich in der Dunkelheit verschwinden. Patrick macht uns darauf aufmerksam, dass sie nachts meist vor unserem gar nicht weit entfernten Zelt lagern. Uups. Nach dem Abendessen gibt es großzügig Amarula zum Kaffee, aber wir wollen dann doch nicht mehr zu lange alleine dort sitzen bleiben, es ist ein bisschen unheimlich in der Dunkelheit. Man sieht nämlich nicht, was alles um einen herum ist, und die Löwen im wenig entfernten Wäldchen hört man brüllen. So werden wir mit Taschenlampen zu unseren Zelten geleitet, da sind wir sicher. Sehr angenehm finde ich, dass es keinerlei Insekten im Zelt gibt und man ohne Moskitonetz schlafen kann.

7. Tag – 22.01.2015: Serian Camp. Der Mara-Fluss und die Hyänenbabys
Kaffee mit Keksen gibt es um 6 Uhr am Lagerfeuer, es ist noch kalt. James ist ein stiller Guide, Bea wird uns später erzählen, dass er in den nächsten zwei Tagen noch richtig aufgetaut ist. Wir sehen Giraffen, Hyänen, einen Raubadler, einen afrikanischen Waldkauz und die seltsam aussehenden Kuhantilopen (Hartebeest) auf unserem Morgendrive, bei den Löwinnen mit Jungen schauen wir auch noch mal vorbei. Die Landschaft ist toll, und die Sonne scheint beim stilvollen Buschfrühstück, vorher habe ich mein Fleece noch vermisst. Um 11 Uhr fahren wir Richtung Serian Camp, wo wir zum Mittagessen erwartet werden. serian-masai-maraBea darf mit, sie fährt später mit James zurück und bleibt noch zwei weitere Tage im Elephant Pepper Camp. Serian ist ein sehr charmantes Busch-Camp im eher lässigen rustikalen Stil am Mara-Fluss, wir bekommen ein schönes Zelt mit Ausblick auf die Hippos. Die Planen sind tagsüber offen, und das Bad liegt in einem offenen Rondavel gleich daneben, so dass man von der Wanne oder Dusche aus auf den Fluss schauen kann. Das zentrale Lounge-Deck mit Bar und Esstisch unter Bäumen ist mit großen weißen Kissen und Fellen auf dem Boden gestaltet, hier lassen wir uns mit einem Campari Orange nieder. Beim sehr guten Mittagessen wird viel gelacht, wir unterhalten uns nett mit Roisin, Adrian und der Praktikantin Poppy aus England, die ein Blatt vom Elephant Pepper Baum probieren muss. Die Managerin Roisin legt viel Wert darauf, dass wir uns wohlfühlen, und zählt die besonderen Dinge auf, die wir machen können. Dazu gehören ein privates Fahrzeug mit einem Masai Guide und einem Spotter, so beschließen wir, die Nachmittagspirsch zu einem Nachtdrive auszudehnen und ein Busch-Dinner für unterwegs mitzunehmen. Wir verlaufen uns ein bisschen, als wir zurück zu unserem Zelt laufen wollen, und entdecken noch ein paar von den anderen Unterkünften, zum Beispiel das große Familienzelt. Es ist mittags richtig heiß, so dass die Dusche mit Haare trocknen in der Sonne gelegen kommt. Auch hier gibt es wieder flauschige Handtücher und bequeserian-masai-marame Sitzgelegenheiten, die Hippos grunzen und ein paar Paviane und Impalas turnen am anderen Ufer herum. Eine Ladestation für die Kamera gibt es im Zelt, 24 h Strom und heißes Wasser aus dem wie so oft mit Holz beheizten Boiler. Auf dem Gamedrive sehen wir einen großen Hyänenbau, sie haben Junge in verschiedenen Altersstufen und sind sehr sozial miteinander. Macht genauso viel Spaß, wie den Löwenbabys zuzuschauen, immer mal wieder kommt eine neugierige Mini-Hyäne bis ans Auto. Anstatt eines Sundowners sollen wir auf einer freien Ebene mit Antilopen zu Abend essen, solange es noch nicht ganz dunkel ist. Die Guides packen ein Tischchen und jede Menge Töpfe auf der Motorhaube aus, wir wundern uns, dass sie keine Laternen dabei haben. Es wird nun ziemlich windig, das Essen daher nicht ganz so romantisch wie wir dachten. Wir nehmen uns selbst, und es ist tatsächlich von Karotten-Ingwer-Suppe mit frischen Brötchen über Fleisch, Rotkohl, Linsenauflauf und Rosmarinkartoffeln bis hin zum Schokoladenkuchen alles dabei und sehr lecker, wenn auch nicht mehr ganz heiß. Leider vergessen die Guides, die daneben stehen, uns etwas zu trinken anzubieten, so dass ich schließlich irgendwann nach zwei Gläsern Weißwein frage. Da es neben dem Wind auch nach dicken Regenwolken aussieht und fast dunkel ist, brechen wir lieber zügig auf. Ich ziehe meine Kopflampe an, damit wir wenigstens etwas sehen beim wegräumen, da sind die Jungs nicht gut gerüstet. Sind halt Guides und keine Kellner … Es fallen leider ein paar Tropfen, so dass wir das Autodach zu machen müssen, schade. Das wird die Sicht mit dem Spotlight einschränken. Aber: Die Guides finden das von mir ersehnte Buschbaby, das auf einem Baum erstaunlich still hält, Springhasen und Buschhasen, Hyänen und viele Hippos an Land. Natürlich kein Erdferkel …
Eine Familie aus England sitzt im Camp noch beim Abendessen mit Adrian und Roisin, als wir zurückkommen, und der charismatische Hausbutler im langen weißen Kaftan serviert uns einen Gin Tonic im mit vielen Kerzen und Kamin erleuchteten Wohnraum, später auch noch den gewünschten Kaffee.

8. Tag – 23.01.2015: Little Governors Camp: Morgenwanderung und eine etwas andere Gepardenbegegnung
Wir bekommen Kaffee und Kekse ans Zelt gebracht, dann treffen wir unsere Guides und zwei weitere Masai mit Speer, Pfeil und Bogen für unsere Morgenwanderung auf das Siria Escarpment. Serian hat hier eine eigene riesige Wanderkonzession und Wildhüter, die sich dort sehr gut auskennen, das wollen wir nutzen. Es geht über eine wackelige lange Hängebrücke über den Fluss, dort liegt auch Ngare Serian, das etwas noblere und größere Zelte hat. Auch an Adrians schönem Gemüse- und Obstgarten kommen wir vorbei, und sehen zu Fuß Giraffen, Wasserböcke, Zebras und Impalas. Auf dem Hügel haben wir eine weite Sicht über die Mara, das Rucksackfrühstück mit Käsesandwichs macht Spaß. Bergab laufen wir einen anderen Weg, vorbei an einer Schlucht, wo oft auch Löwen sein sollen. Wir kommen am Baumhaus von Serian heraus, auch dort kann man übernachten, und wir klettern natürlich die Leitern herauf. Das ist sehr nett gemacht, man kann drinnen oder draußen schlafen, sogar eine Toilette und ein Waschbecken gibt es. Und man ist direkt am Fluss, hier sind auch richtig viele Hippos. Muss toll sein, hier zu erwachen oder einzuschlafen, mitten unter den Tieren und doch auf sicherem Beobachtungsposten. Die Guides bleiben übrigens in der Nähe … Leider müssen wir uns nun verabschieden und werden an das Musiara-Gate zum Nationalpark gebracht, wo wir von Joseph vom Little Governors Camp abgeholt werden. Die Fahrt ist kurz, und zum Camp gelangt man milittle-governorscamp-masai-marat einem Boot über den Mara-Fluss, hier steht ein Baum mit unzähligen brütenden Webervögeln, ein echter Blickfang. Anschließend muss man noch ein Stück laufen und wird von einem an den nächsten Wachposten übergeben. Komisch hier, bei Tag? Und lieber nichts vergessen, zurücklaufen müssen wäre blöd. Auch die Rezeptionsdamen nehmen ihre Pflichten sehr genau, wir müssen warten, Anmeldebögen ausfüllen, die Pässe abgeben und unsere Nationalparkgutscheine heraussuchen. Dann bekommen wir einen Saft und eine Sicherheitseinweisung. Unser Hausbutler Stanley führt uns stolz zu unserem Zelt und erklärt alle Lichtschalter. Es ist Nr. 15 in einer langen Reihe um eine Lagune herum, dahinter kommen nur noch zwei und dann freie Savanne. Wir entdecken, dass Warzenschweine frei im Camp herumlaufen, und in der Lagune Wasserböcke, Büffel, Impalas, Paviane und Kraniche sind. Das ist schön, und wir bekommen unseren eigenen gedeckten Mittagstisch unter Bäumen, das Essen holt man sich am Buffet. Getränke muss man hier extra zahlen, 5 $ für ein Glas Wein, Wasser ist kostenlos. Gamedrive und Essenszeiten sind hier vorgegeben, schon um 15:30 Uhr soll es losgehen, bis 18 Uhr. Na, da bleibt ja nicht viel Zeit zum Trödeln. Auf dem Weg treffen wir gleich eine nette Paviangruppe mit Baby, das auf dem Rücken seiner Mutter reitet, und einlittle-governorscamp-masai-marae ganze Familie von Streifenmungos. Wir schauen uns auch das Governors Il Moran Camp an, das gleich in der Nähe liegt. Der Manager Patrick zeigt uns eines der schön ausgestatteten Zelte an Fluss, im Camp ist jedoch anscheinend kein Betrieb. Auch Il Moran wirkt etwas steif und britisch auf uns, man ist jedoch auch auf Rollstuhlfahrer eingestellt, was sicherlich eine Besonderheit ist. Bei Governors sind vermutlich ältere oder sicherheitsbewusste Gäste gut aufgehoben, die sich mehr wie im Hotel fühlen möchten. Unser Ding ist es nicht so, wir finden Little Governors auch zu groß und unpersönlich, obwohl uns der nette Manager George dort noch extra ansprach. Die Landschaft gibt nicht so viel her, hier ist viel trockene Grassavanne ohne Bewuchs. Aber ( oder eben deshalb!)  wir sehen erstaunlich viele Tiere, eine große Büffel- und Elefantenherde, eine Großtrappe auf der Balz, Kronenkraniche beim Kämpfen, eine Löwin, ein schlafendes Löwenrudel, und das Highlight: Einen Geparden, der von zwei schreienden Schakalen verfolgt wird. Er läuft genervt vorneweg, und springt dann nach kurzem Überlegen auf die Motorhaube unseres Autos. Im ersten Moment sind wir perplex, damit hatte auch Joseph nicht gerechnet. Wir realisieren, dass der Gepard hoch schaut, aber er kann sicherlich nicht sehen, dass unser Dach Öffnungen hat. Zeitgleich stehen Wolfgang und ich auf und strecken unsere Köpfe raus, ich will fotografieren, Wolfgang lieber den Geparden wegscheuchen, bevor er auf uns drauf springt. Dazu kommt es jedoch nicht, er hüpft von selbst von der zu heißen Motorhaube und läuft weiter, die Schakale hinterher. Wir haben zwar gehört, dass es das gibt, aber erlebt haben wir so etwas noch nie. Wow! Joseph beruhigt, dass noch nie von einem Geparden gehört wurde, der Menschen angreift. Ich fand das auch gar nicht beunruhigend, und Wolfgang hätte ganz schön Ärger mit mir bekommen, wenn er wirklich mit den Armen gewedelt hätte. Zum Abschluss gibt es noch einmal einen Hyänenbau mit vorwitzigen Jungen, die kleinsten sind ganz schwarz und sehen wie witzige Schweinchen aus. Sundowner gibt es nicht.
Die Tische für das Abendessen sind gedeckt, aber als wir zur angekündigten Zeit eintreffen, ist noch niemand zu sehen. Da hätten wir uns nicht beeilen müssen … Das Essen ist gut, aber dann lässt sich unser an sich netter Kellner Duncan eine halbe Stunde nicht mehr sehen, und wir können keinen Kaffee bestellen. Leicht genervt gehen wir in die Bar hinüber, damit wir endlich rauchen können, einen Kaffee bekommen wir dann schließlich doch noch. Im Zelt sind alle Rollos heruntergelassen, nur im Bad gibt es keine an den Lichtstreifen. Es laufen reichlich Wachen herum, und die Nachbarzelte stehen auch recht nah. Na dann fröhliches Zuschauen. Nachts muss es einen heftigen Hippo-Kampf vor den Zelten gegeben haben, den habe ich verschlafen …

9. Tag – 24.01.2015: Masai Mara im Olare-Motorogi Schutzgebiet,  Mahali Mzuri. Eine Leopardin statt Frühstück und Champagner zum Geburtstag
Der Gamedrive startet um 6:30 Uhr, Kaffee und einen Keks pro Person gibt es am Zelt. Da wir ein mahali-mzuri-safarilodgeStück laufen und noch über den Fluss müssen, um zum Auto zu kommen, beeilen wir uns. Joseph schlägt vor, dass wir um 9:30 Uhr zum Frühstück zurück sein sollen, und er uns dann zur Übergabe um 10:30 Uhr an das Musiara Gate fährt. Wir sehen Löwinnen mit neugierigen Jungen und einem Heißluftballon, der vom Camp gestartet ist. Gegen 9 Uhr bekommt Joseph einen Anruf, dass eine Leopardin mit Tochter gesichtet wurde. Die wilde Fahrt dorthin dauert 10 Minuten, und ich bin mir fast sicher, dass wir sie nicht mehr sehen werden. Doch tatsächlich entdecke ich sie an einem kleinen Flusslauf, es ist wohl die Tochter, die wieder im Wald bei einem Hippo verschwindet. Wir warten ein Weilchen, dann kommt die Mutter heraus und spaziert in voller Schönheit am Auto vorbei. Wir und ein anderes Auto vom Camp folgen ihr und können sie noch kurz beobachten. Als wir schließlich zurückkommen, ist es schon 10 vor 10, ade Frühstück, wir müssen noch die Taschen zumachen und daher noch kurz ins Zelt. Unser Kellner will uns an den Tisch bringen, Wolfgang ist hungrig und mault, mir war die Leopardin lieber. Ich erkläre kurz, dass wir nur 5 Minuten Zeit haben und er nur schnell Kaffee und Toast bringen soll. Das klappt auch, es sind sogar leckere Croissants im Brotkorb. Husch husch sind wir fertig und düsen los. Trotzdem kommen wir fast eine halbe Stunde zu spät am Gate an, wo Betty vom Mahali Mzuri Camp auf uns wartet. Ich erkläre ihr, warum wir zu spät sind, ja, das versteht sie. Sie legt uns zwei Masai-Armbänder an und schenkt uns erst einmal ein Gläschen Champagner ein, bevor wir in das Auto mit den schönen hellen Ledersitzen steigen. Kein schlechter Anfang für meinen Geburtstag, und ich freue mich schon auf das Camp, von dem uns noch gute anderthalb Stunden Fahrzeit auf holpriger Piste trennen. Wir sehen Strauße und Antilopen unterwegs, und ab dem Schutzgebiet Olare Orok wimmelt es von Tieren. Kurz vor Mahali Mzuri treffen wir auch Beas Auto, mit dem sie vom Elephant Pepper Camp abgeholt wurde. Sie steigt bei uns ein und gratuliert mir erst eimahali-mzuri-safarilodgenmal. Sie ist ganz begeistert von den letzten beiden Tagen dort und hat sich nun auch soweit im Busch eingewöhnt, dass Sie nachts schlafen kann. Die letzten paar hundert Meter zum Camp sind mit dicken Steinen übersät, aber das macht nichts, auch hunderte Gnus und Zebras erwarten uns. Sind wir mitten in einer zweiten Migration gelandet? Betty meint, die wären immer hier, weil die Bedingungen im Olare Motorogi Schutzgebiet so gut sind. Wir kommen an und blicken auf ein Tal mit Wasserlauf und einer Herde Elefanten, das Camp ist wunderschön gelegen in einem wahren Garten Eden. Da trinken wir mit der netten Kim gleich noch einen Champagner auf der Terrasse und prosten den Elis zu. Wir haben Zelt 4 und 5 nebeneinander, nur noch ein anderes ist belegt. Sie sind absolut toll ausgestattet mit gefülltem Kühlschrank, Kaffee- und Teeset mit einer Auswahl feinster selbst gebackener Plätzchen, Fernglas, Africology-Pflegeprodukten, Sofa auf der Terrasse, … und bei mir einem Sektkühler mit einer Flasche Moet Chandon und einer Geburtstagskarte.
Eine tolle Idee ist auch, dass man Perlenanhänger an die Zeltfenster hängen kann, die man abends nicht verdunkelt haben möchte. Wir lassen alles auf, Bea auch, kalt ist es nämlich nicht, und so kann man aus dem Bett nach draußen schauen. Schnell geben wir noch Wäsche für morgen ab, und gehen dann auf die Terrasse zum Mittagessen. Man kann a la Carte bestellen, und wir probieren eine Meze-Platte, Salat mit roter Bete und Ziegenkäse, Suppe, Pizza und Burger. Hier könnte man den ganzen Tag sitzen bleiben und genießen, ach ist das toll hier und gleichzeitig sehr entspannt. Ich lege eine Home-Spa-Stunde in der Wanne ein und probiere mich durch die Pflegeprodukte (der cremige Body Scrub duftet ganz wunderbar). Bea probiert lieber dmahali-mzuri Masai Maraen schönen Pool aus. Schon ist Tea-Time, und der Barkeeper serviert neben einem frischen Fruit-Smoothie auch perfekten frisch gemachen Eistee, Obstspieße und Kuchen. Dann fahren wir mit Betty raus und sehen wieder ein Löwenrudel mit Jungen, machen einen schönen Sundowner inmitten von Gnus, und treffen kurz vor der Dunkelheit noch auf einen Geparden, der gerade eine kleine Thompson-Gazelle getötet hat. Eine Löwin schleicht in der Nähe herum, hoffentlich nimmt sie ihm nicht seine Beute ab, bevor er fressen kann. Wir sitzen mit Frank aus den USA am Feuer, Kim bringt uns als neueste vegetarische Kreation Samosas mit Apfel-Gorgonzola-Füllung und Sweet Chili Sauce, die Bratwurststücke isst Wolfgang alleine. Beim Dinner sitzen wir drei an der großen Tafel, und zum Dessert kommen die Küchencrew und die Nachtwächter mit einer Torte für mich und singen ein paar Lieder. Dann muss ich die Kerze auspusten und die Torte anschneiden, jeder bekommt ein Stück. Sehr nett, ich bin gerührt! Bea hat es dem Kellner Alex angetan, er hat ihr schon ein Päckchen Zigaretten geschenkt und erzählt nun von seinem deutschen Schwager aus Essen, den er auch gleich anruft. Sie sind alle sehr lieb hier. Auch einen Espresso aus der italienischen Maschine nehmen wir gerne bevor wir unsere weichen Betten fallen. .

10. Tag – 25.01.2015: Kicheche Valley Camp:  Szenenwechsel und Buschbabys in der Nacht
Wir wollen hier nicht weg!! Wir machen auch keinen Gamedrive, sondern sitzen früh mit einem sehr guten Kaffee und dem Rest Champagner im Bademantel auf der Terrasse. Direkt daneben wohnen Klippschliefer und Zwergmungos, wenn man ganz still ist, trauen sie sich hervor, wie niedlich! In den Bäumen sitzen Meerkatzen (Vervet Monkeys). Dann genießen wir noch ein tolles Frühstück mit Knuspermüsli, Omeletts, Käse, Wurst und Lachs, bevor uns Betty anderthalb Stunden zum Kicheche Valley Camp fährt. Die Landschaft wirkt zunächst staubig und trocken, aber auch das Naibosho Schutzgebiet ist reizvoll mit seinen niedrigen dornigen Akazienbüschen. Wir sehen Kuhherden, und der älterkicheche-valley-camp-masai-marae australische Manager Brendan (mit Hut und Bart) erklärt uns, wie klug das kontrollierte Weideprinzip mit den Masai geregelt wurde. Grasland-Zonen werden zugewiesen und von Rangern kontrolliert, damit sie nicht mit den Wildtieren kollidieren. Wir sind erleichtert, auch das Kicheche Camp hat schöne große und neue Zelte sogar mit Tierbüchern über die Mara und perfekt sitzenden Flip-Flops. Es gibt wie schon bei Serian sogar Gummistiefel für schlechtes Wetter, die brauchen wir zum Glück nicht. Der Kellner John ist ein ganz Netter und spricht ein paar Sätze deutsch. Die Tiere kommen auch hier nah heran, und wir fühlen uns gleich willkommen. Das Essen ist klasse, und Brendan weiß viel Interessantes zu erzählen. Die Nachmittags-Pirschfahrt wird mit Sundowner und einer Nachtfahrt verlängert, unser Guide Bernard hat noch einen beleibten Masai Guide namens Johnston als Spotter dabei. Er fragt uns ein bisschen viel aus, und kennt die Guides, mit denen wir vorher unterwegs waren. Wir stellen fest, dass er mal als Guide im Offbeat Meru Camp gearbeitet hat, vielleicht sind wir uns da sogar 2012 begegnet. Ich gebe zu, dass es mir dort nicht so recht gefallen hat, und fast erinnert mich Bernard an unseren dortigen Guide Stanley, der genervt hat. Wir sehen nichts Spektakuläres, allerdings sind wir nach einer Woche Mara auch verwöhnt, was es nicht leicht macht für die Jungs. Wir freuen uns aber sehr, als wir im Dunkeln noch ein großes schwarzes und ein kleines Buschbaby (greater und lesser galago) gezeigt bekommen. Das Abendessen ist eine Art indisches Buffet und extrem lecker. Val und Brendan sind hervorragende Gastgeber! Kicheche Valley.

11. Tag – 26.01.2015: Löwinnen auf der Jagd und Reise nach Ruanda
Nach einem Kaffee im Zelt bekommt Bernard um 6:30 Uhr noch eine Chance und die nutkicheche-valley-camp-masai-marazt der Silver Level Guide. Wir wollen die Taschen schon mitnehmen und ich bin knapp dran und habe nasse Haare, weil ich noch geduscht habe. Aber der Morgen wird klasse, wir beobachten drei Löwenschwestern auf der Jagd im rosa Morgenlicht, Hyänen und Schakale sind auch dabei. Es ist aufregend, die jungen Löwinnen springen sich auch mal laut fauchend an und die Gnus und Thommies schauen zu. Ein Stück weiter finden wir den Rest des Löwenrudels am Riß, zumindest die Männer sind schon satt. Wir sehen einen Giraffenkindergarten mit vier Babys und erfahren, dass sie zusammen gehütet werden. Dann zieht eine Karawane von Giraffen über eine Hochebene, ein tolles Bild gegen den Horizont. Bernard findet einen schönen Platz für das mitgebrachte Buschfrühstück, das nichts zu wünschen übrig lässt und auch sehr gutes hauseigenes Nussmüsli, Joghurt und Obstsalat beinhaltet. Wir fragen, wie die lila Blumen heißen, es sind wilde Möhren, und Bernard gräbt uns eine zum probieren aus. Schmeckt nicht schlecht, die Masai Hirten essen sie auch zur Flüssigkeitsversorgung. Eine Herde Gnus und ein paar Zebras ziehen an uns vorbei, dann geht es zum Airstrip. Brendan fliegt mit uns, und wir müssen sage und schreibe drei Mal in der Mara zwischenlanden, bevor wir am Wilson Airport in Nairobi ankommen. Im Flieger treffen wir auch noch die jungen Manager vom Kicheche Mara Camp, die sehr sympathisch sind. Die Fahrt zum Internationalen Flughafen dauert nur eine halbe Stunde, und wir fahren in einer schicken neuen Limousine von Cheli und Peacock. Der Fahrer gibt uns noch den guten Tipp, die Wartezeit in Pauls Cafe zu verbringen, das gleich neben dem neuen Abflugterminal 1A ist. Wir können draußen sitzen und bestellen Veggie- bzw. Rindfleisch-Burger mit Fritten sowie einen guten Cappuccino. Das abgebrannte alte Terminal wird gerade abgerissen, alles andere sieht nett und gepflegt aus. Es ist genügend Zeit, um noch die Shops im alten und neuen Bereich des Flughafens abzuklappern, bevor unser Flug nach Kigali / Ruanda geht. Der Flug mit Kenya Airways ist O K und der Flughafen von Kigali ganz neu und schick. Wir müssen lange anstehen, um unsere Visa zu bekommen, aber immerhin muss man kein Formular ausfüllen. Robert, unser Fahrer für die nächsten drei Tage, holt uns mit einem komfortablen Landrover Defender ab und reicht uns erst einmal Wasserflaschen und eine Begrüßungsmappe von Volcanoes Safaris mit der Reisebeschreibung. Es ist warm in Kigali, hat aber gerade einen kurzen Gewitterschauer gegeben. Unsere Taschen sind beim Ausladen zum Glück nicht naß geworden, und so fahren wir etwas müde zur Golf Hills Residence. Wir bekommen Zimmer im Nebengebäude, von außen sieht es nett aus, aber die Zimmer sind nicht besonders schön eingerichtet. Wir haben keinen Balkon, sondern müssen durch den Flur auf einen öffentlichen gehen. Bea kann im Erdgeschoss direkt raus, findet ihr Zimmer aber auch eher muffig. Es gibt ein Restaurant auf dem Hotelgelände, aber irgendwie haben wir alle keine Lust darauf und gehen früh schlafen.

12. Tag – 27.01.2015: Ruanda : Das Land der tausend Hügel Virunga Lodge von Volcanoes Safaris
Das Frühstück ist ganz o.k., aber nun sind wir gespannt auf die Fahrt. Robert ist nett und erzählt uns viel über die Stadt, in der 1,2 Mio. der 12 Mio. Einwohner Ruandas leben. Die letzten zwanzig Jahre ist viel im Aufschwung seit dem Genozid. Armenviertel werden abgerissen und machen schicken Häusern Platz, die Leute werden in gorilla-trekking-ruanda-virungasneue Viertel mit Strom und Wasserversorgung umgesiedelt. Die Landbevölkerung baut zur Selbstversorgung und zum Verkauf Gemüse und Obst an, und erhält von der Regierung kostenlos eine Kuh oder eine Ziege. Die Stadt wirkt organisiert und international, oft sieht man Polizisten, die wie in Kenia Gewehre tragen. Es sei sicher hier, erklärt Robert. Auch der Verkehr mit den vielen Moped-Taxis wirkt recht geordnet, man fährt wie bei uns auf der rechten Straßenseite. Das Land der tausend Hügel ist grün und schön, überall sieht man landwirtschaftlich genutzte terrassierte Felder und fleißige Menschen, die die Straßenränder fegen oder Waren auf dem Kopf oder auf schwer bepackten Fahrrädern transportieren. Auf Märkten werden Kartoffeln, Süßkartoffeln, Tomaten, Melonen und Bananen verkauft. Die Straßen sind in hervorragendem Zustand und haben Straßenbeleuchtung, wir wundern uns. Im Dorf Nyirangarama halten wir an und Robert kauft uns einen Bananenwein, der hier wie viele andere landwirtschaftliche Produkte in den Fabriken von Sina Gérard hergestellt wird. Brr, auch ganz schön alkoholhaltig. Die Sorghum-Hirse, die zum Brauen verwendet wird, zeigt er uns später auf dem Feld. Nach etwa drei Stunden und vielen Dörfern kommen wir in der  Volcanoes Virunga Lodge auf einem Berg an, und bekommen einen frischen Saft aus Baumtomaten und Passionsfrüchten. Der schmeckt gut! Unsere Cottages gefallen uns sehr, sie sind schön eingerichtet und haben einen sagenhaften Blick auf einen der beiden Zwillingsseen Bulera und Ruhondo. Vom der Terrasse des Haupthauses weiter oben kann man auf der anderen Seite die fünf Vulkane sehen, es soll die schönste Aussicht Ruandas sein. In den Gärten wachsen wilde Blumen, und wir laufen den kurzen Crater Trail auf dem Gelände der Lodge ab, um alle Sitzplätze und Aussichtspunkte zu entdecken. Mittagessen gibt es draußen, nur ein Gang, aber lecker und genug. Tea-Time ist nicht vorgesehen. Den Nachmittag haben wir frei und akklimatisieren uns auf 2.300 m Höhe. Im Haupthaus gibt es ein sehr gemütliches Kaminzimmer mit großer Bibliothek und Bar, hier kann man vor dem Abendessen oder auch zwischendurch einen Drink bekommen. Das Personal ist allerdings ein bisschen schüchtern, man muss jemanden suchen und konkret ansprechen, wenn man etwas möchte. Beim Abendessen am großen Tisch erfahren wir von den anderen Gästen, wer am nächsten Morgen mitgeht zum Gorilla-Tracking. Ein Paar aus den USA war heute schon dabei und berichtet, was sie erlebt haben.

13. Tag – 28.01.2015: Unser Gorilla-Trekking- Tag, Volcanoes Virunga Lodge
Wir sind aufgeregt wegen der bevorstehenden Begegnung mit den Gorillas. Schon um 5:30 Uhr gibt es Frühstück, weil wir um 6 Uhr losfahren, jeder mit seinem Fahrer. Keiner bekommt etwas herunter, es ist noch zu früh. Wir konnten am Vortag auf einer Liste ankreuzen, was wir zum Frühstück haben wollen, und was uns als Rucksackverpflegung eingepackt werden soll. Das Personal der Rezeption legt uns Gamaschen an, die zumindest bis zum Knie vor den stechenden Nesseln schützen sollen, ein guter Service. Nach etwa 45 min. Fahrzeit kommen wir am Kinigi Nationalparkzentrum an. Es gibt eine kostenlose Tanzvorführung vor der Kulisse des Mount Sabinyo bei strahlend blauem Himmel, Toilettenhäuschen und Tee und Kaffee zur Selbstbedienung. Robert geht mit unseren Reisepässen los, um uns anhand der vorgebuchten Gorilla-Permits einen Platz in einer der Gruppen zuteilen zu lassen. Wir warten und schlendern zum Kunsthandwerk-Shop, so dass wir verpassen, dass die Einweisung losgeht. Schnell holt er uns, ungorilla-trekking-ruanda-virungasd wir stellen fest, dass wir zu siebt zur Umubano-Gruppe gehen. Unsere zwei netten Nationalpark-Guides erklären die Spielregeln, dann fahren alle Autos mit den Gästen zum Ausgangspunkt der Wanderung. Wir dachten eigentlich, es ginge von hier los, aber wir fahren noch einmal etwa 45 min. auf Rumpelpisten durch die Dörfer. Dort angekommen heuern wir uns jeder für 10 $ einen Rucksackträger zur Hilfe beim Klettern an, die Männer aus dem Dorf stehen schon bereit, und wir wissen ja nicht, was uns erwartet. Die Guides bieten uns mit geschnitzten Gorillas verzierte Holz-Wanderstöcke an, die sich jedoch unterwegs als nicht so hilfreich erweisen, denn sie sind eher unhandlich und schwer. Als wir losgehen, ist es mittlerweile 9:00 Uhr und relativ warm, die Jacken kommen in die Rucksäcke. Zunächst nur mit leichter Steigung geht es durch Kartoffelfelder, dann folgt der Aufstieg in den Wald. Immer wieder werden Verschnaufpausen eingelegt, denn es ist steil und teils auch unwegsam. Bea und mir geht die Puste aus, wir haben Sorge, wie weit es noch sein mag. Dann hören die Guides über Funk, dass die Scouts unsere Gruppe gefunden haben, es soll nicht mehr weit sein. So nehmen wir unsere letzten Kräfte zusammen und steigen das letzte Stück hoch. Die Träger reichen uns die Hände und ziehen uns ein bisschen mit. Noch ein letzter Schluck aus der Wasserflasche, dann bleiben sie nach etwa 75 min. Gehzeit mit unseren Rucksäcken am Ende des Weges. Wir finden nach einigen Metern durch Gestrüpp, dafür sind die mitgebrachten Handschuhe, den Silberrücken Charles. Er trollt sich friedlich an uns vorbei, unsere Guides brummen freundlich in Gorilla-Sprache. Alles o.k., wir stören ihn nicht. Ein Junges von 3 Jahren gesellt sich dazu und wird von Charles liebevoll gefloht. Wir stehen staunend nur ein paar Meter daneben, für die eigentlich vorgeschriebenen 7 Meter Abstand ist nicht wirklich Platz im Gebüsch. Nach und nach kommen weitere Gorillas von ihren Fressplätzen auf der sonnigen Lichtung näher, keiner stört sich an uns. Sie haben richtig langes tiefschwarzes Fell. Wir können umhergehen, und es gibt tatsächlich ein paar von den Nesseln im hüfthohen Bewuchs. Die Scouts versuchen, sie ein bisschen flachzudrückegorilla-trekking-ruanda-virungasn, damit wir mehr Platz haben, aber unsere ganze Aufmerksamkeit ist auf die Gorillas gerichtet. So hat jeder von uns auf der Jagd nach dem besten Fotomotiv mal eine kurze Begegnung mit den Nesseln am Oberschenkel. Sie brennen deutlich mehr als unsere heimischen Brennesseln, man hat noch abends etwas davon. Verhindern lässt sich das nur mit einer wasserdichten Hose, wir schwitzen aber auch so schon. Wir haben großes Glück, das Wetter bleibt sonnig und der Weg war fast nicht schlammig. Die Gorilla-Beobachtung dauert eine Stunde und wird ein wenig verlängert, weil gerade noch eine Mutter mit Baby gesichtet wurde, auf das wir einen kurzen Blick erhaschen. Alle haben glückliche Gesichter, als wir zurückkehren, und der Abstieg ist kein Problem. Einige gehen am nächsten Tag noch mal zu den Gorillas, und das Pärchen aus unserer Lodge berichtet, dass der Weg zur Sabyinyo-Gruppe am Vortag deutlich leichter war und nur 30 min. gedauert hat. Dort hatten sie allerdings auch Action mit drei Silberrücken, die sich auf die Brust getrommelt und gedroht haben. So ein 200-Kilo-Affenmann in aufrechter Haltung ist dann doch recht respekteinflößend, und zwei Gäste sind sogar im Gewühl umgeschubst worden. Wir waren jedenfalls mit unserer friedlichen Umubano-Gruppe vollauf zufrieden. Vor allem gibt es andere Gruppen, zu denen der Aufstieg Stunden dauern kann, das hätten wir nicht geschafdian-fossey-gorillasft. Man merkt die Höhenlage von über 2500 Meter! Auf dem Rückweg halten wir noch an einem Kunsthandwerkszentrum, wo die dörflichen Kooperativen ihre hübschen Korbwaren, Schnitzereien, Bilder und T-Shirts verkaufen. Dort erhalten wir auch unsere Gorilla-Tracking-Urkunden. Eine gute Gelegenheit zum Shopping, am Nationalparkzentrum wäre es allerdings etwas günstiger gewesen!
Zurück an der Virunga Lodge bekommen wir um 14:30 Uhr noch Mittagessen, unterwegs hatten wir schon die leckeren Wraps und Möhrenkuchen aus dem Rucksack verzehrt. Wolfgang erwartet uns gespannt, er hat mit einem Mitarbeiter der Lodge am Vormittag eine Wanderung zum Lake Bulera gemacht und dabei das Dorfleben, die Schule und das Wasserkraftwerk kennengelernt. Auch er ist zufrieden und hatte Spaß mit seinem Guide und den vielen Kindern unterwegs. Das 750 $ Gorilla-Permit war ihm zu teuer, er greift sich aber gleich meine Kamera und schaut nach, was wir gesehen haben. Ich glaube, der Weg vom See wieder hoch zur Lodge war bestimmt auch nicht einfacher als unserer im Wald! Richtig gut ist die kostenlose 30 min. Massage, die ich nachmittags noch in der Lodge bekomme, ich habe anscheinend die richtige Masseurin erwischt.

14. Tag – 29.01.2015: Kigali
Heute ist Rückreise, aber erst abends um 23:25 Uhr. Wir können ein bisschen länger schlafen, in Ruhe frühstücken und bis nach dem Mittagessen die Aussicht in der Virunga Lodge genießen. Dann fährt Robert mit uns nach Kigali zurück, wir gorilla-trekking-ruanda-virungaswollen den Nachmittag für einen Besuch im sehenswerten Genozid-Museum und für eine Stadtrundfahrt nutzen. Das gelingt problemlos, und wir bekommen noch ein paar Einblicke in die Geschichte und Gegenwart dieses kleinen Landes. Der Völkermord der Hutus an den Tutsis liegt nun 20 Jahre zurück. Wir wollen die Reise noch in einem netten Restaurant ausklingen lassen, und Robert schlägt das Kempinski-Hotel des Mille Collines vor. Gute Idee, dort spielt schließlich auch der Film Hotel Ruanda, in dem es um den Hotelmanager geht, der dort während des Völkermordes Flüchtlinge versteckt hielt. Nach Ansicht von Robert war er nicht ganz der Held, als der er im Film dargestellt wird; er ist sich jedoch sicher, dass es nur noch ein ruandisches Volk gibt und es weiter aufwärts geht mit Ruanda. Der international preisgekrönte Film wurde auch nicht am Original-Schauplatz, sondern in Südafrika gedreht, ist aber trotzdem sehenswert, um einen Eindruck von den unvorstellbaren Ereignissen zu bekommen.
Wir gehen durch den beeindruckenden Eingangsbereich , mit Sicherheitskontrolle  in den schönen Garten an die gut besuchte Pool-Bar, und bestellen uns Cocktails. Der Service lässt sich Zeit, und noch bevor sie da sind gesellt sich Nadja zu uns, die wir am Vorabend in der Virunga Lodge kennengelernt haben. Sie war heute bei der Sabyinyo-Gruppe und übernachtet im Mille Collines. Sie hat auch tolle Fotos von den Gorillas gemacht und wir haben bei ein paar weiteren Getränken, leckerem Essen und Musik noch viel Spaß. So hätte der erste Abend in Kigali auch sein können, hier ist einfach mehr los als in der Golf Hills Residence, die nicht mal Wasser in ihrem Pool hat. Die Zimmer sind im Mille Collines für den hohen Preis nicht ganz toll, der Service eher bemüht als effektiv, aber der Erlebniswert und die Möglichkeiten sind hier deutlich besser. Essen und Getränke sind normalpreisig. Ich empfehle dieses Hotel deshalb für Übernachtungen in Kigali.
Am Flughafen gibt es wie auch in Nairobi bereits bei Zutritt zum Gebäude eine Sicherheitskontrolle, man muss für die Durchleuchtung sogar die Schuhe ausziehen. Das nervt zwar, aber im Grunde dient das alles der Sicherheit in öffentlichen Gebäuden. Als wir endlich im Flugzeug sitzen, schlafe ich gleich ein, die Cocktails haben ihre Wirkung getan.

Bei der Einreise wird übrigens in Nairobi und in Kigali per Wärmedetektor Fieber gemessen, damit kein Ebola aus den tausende Kilometer entfernten Ländern Westafrikas eingeschleppt wird. Wir sind gespannt, ob es in Deutschland und Holland eine solche Vorsichtsmaßnahme auch gibt , nö, obwohl das Risiko das gleiche ist!

Reisebericht von unserer Petra H. mit  Wolfgang und Bea aus Bonn. Januar 2015 , vielen Dank dafür.

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